AED an Bord

Sie erinnern sich?

Am 13. Juni 2021 bricht der Dänemark-Star Christian Eriksen beim EM-Spiel gegen Finnland in der 43. Minute ohne Fremdeinwirkung zusammen. Herzstillstand. „Er war schon weg. Es war ein Herzstillstand“, sagte dänische Teamarzt: „Wir haben ihn mit Hilfe eines Defibrillator-Einsatzes zurückbekommen. Und das relativ schnell.“

Wir haben uns gefragt: Kann das auch an Bord unserer Segelyachten passieren? Und dann ist rasches Handeln angesagt. So haben wir flugs für unsere Yachten AEDs – Automatische Externe Defibrillatoren gekauft. Sie werden ab jetzt auf jedem Törn mitgeführt.

Ein AED ist vereinfacht gesagt ein Kasten mit Tragegriff und Deckel, der an einen Verbandskasten oder kleinen Werkzeugkoffer erinnert. An den Kaste

n sind zwei Kabel angeschlossen, an deren Enden sich etwa postkartengroße Aufkleber befinden – die sogenannten Elektroden. Über sie wird das Gerät mit der bewusstlosen Person verbunden. Ein Defibrillator ist einfach zu bedienen. Über eine eingebaute Sprachfunktion gibt er an, welche Handgriffe in welcher Reihenfolge zu tun sind. Richtig eingesetzt, kann ein AED zwei typische Ursachen für einen Kreislaufstillstand erkennen und entsprechend reagieren:

Kammerflimmern: Dabei ziehen sich die Herzmuskelzellen zwar noch zusammen, aber viel zu schnell und unkoordiniert. Deshalb „zuckt“ das Herz nur noch und entwickelt nicht mehr genügend Kraft, um das Blut durch den Körper pumpen. In diesem Fall kann der Defibrillator einen kontrollierten Stromstoß abgeben, der das Herz wieder in einen regelmäßigen Rhythmus bringt.

Asystolie: (keine Herzaktion): Die Herzmuskelzellen ziehen sich nicht mehr zusammen; das Herz steht still. Dann hilft kein Stromstoß, sondern nur eine Herzdruckmassage. Dabei unterstützt der Defibrillator über seine eingebaute Sprachfunktion.

In Europa sterben jährlich > 800.000 Menschen, in Deutschland > 140.000. Dabei ist Leben retten kinderleicht. Die Behand­lung mit einem AED/­Defi­brillator ist absolut sicher und kann auch bei Personen mit einem Herzschrittmacher eingesetzt werden. JEDE SEKUNDE ZÄHLT!  Wird innerhalb von 3-5 Min. mit der Herzdruckmassage begonnen und ein elektrischer Stromstoß mit einem Defibrillator abgegeben (= unterbricht die lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung), hat der Patient gute Überlebenschancen, bis der Notarzt bzw. Rettungsdienst eintrifft.

PRÜFE, RUFE, DRÜCKE & SCHOCKE! Um dem plötzlichen Herztod, Paroli bieten zu können, müssen wir alle „leblosen“ Personen so rasch wie möglich helfen. Es ist ganz einfach: PRÜFE die Atmung und Ansprechbarkeit. RUFE nach Hilfe und dem Rettungsdienst. DRÜCKE die Brust in der Mitte 5 cm tief ein und setze den Defibrillator ein. Es ist sehr wichtig, dass die Zeit bis professionelle Hilfe eintrifft von Laien und Ersthelfern überbrückt wird, denn betroffene Opfer sterben innerhalb weniger Minuten!

Sicherheit geht vor – deshalb haben wir investiert und nun ein Gutes Gefühl.